Sinken wurde für ein Streichorchester und Audio-Visuals in extremer Zeitlupe komponiert. Als Footage für die raumgreifende audiovisuelle Installation verwendet das Duo Granular Synthesis – wie zuvor auch für ihre Arbeiten We Want God Now und Form – Video-Samples einer Tanzperformance von Michael Ashcroft. Stand in jenen beiden Arbeiten visuell noch der Körper des Tänzers im Vordergrund, sind seine Spuren in Sinken vollständig getilgt. Mit den nahezu monochromen, flimmernden Videosequenzen auf vier großen Screens verschränkt ist ein lauter, ebenso in sich flackernder Soundcluster aus den gleichförmigen Glissandi der Streicher, der langsam tiefer wird – bis er schließlich in (Sub-)Basstönen endet. Bild- und Tonspur entwickeln in einer auf ein Minimum reduzierten Geschwindigkeit eine Dramaturgie, die knapp an der Wahrnehmungsgrenze entlang streift: Optische und akustische Reize werden zu haptischer Materie.