Action Lecture, 1968 in Köln uraufgeführt, bestand aus verschiedenen Filmen, die sowohl auf Peter Weibel als auch auf die Leinwand hinter ihm projiziert wurden und zum Teil den Künstler selbst zeigten. Am Körper trug Weibel ein Magnetofon, das eine seiner Reden wiedergab, während er selbst via Mikrofon denselben Vortrag live hielt. Das zentrale Element der Aktion war ein Schaltmechanismus, über den das Publikum auf den Betrieb des Filmprojektors, des Magnetofon sowie eines Kassettengeräts Einfluss nehmen konnte. Abhängig von der Lautstärke der Anwesenden begann eine Lampe zu leuchten. Diese wiederum war an einen lichtempfindlichen Sensor gekoppelt, der mit den ton- und bildproduzierenden Geräten verschaltet war. Nur bei ausreichendem Geschrei floss Strom. Erst die Beteiligung des Publikums erzeugte also audiovisuelle Information, gleichzeitig führte sein Geschrei dazu, dass beispielsweise die Tonbandaufzeichnungen unmöglich verstanden werden konnten. Jedes Versprechen auf kommunikativen Austausch wurde ad absurdum geführt.