Visuelles in der Musik

1 Erste Versuche, Sichtbares umzusetzen

Während die Geschichte der Farbe-Ton-Beziehungen bis in vorchristliche Zeit zurückreicht, Theoretiker und Praktiker, Wissenschaftler und Künstler immer wieder beschäftigte und bereits im 18. Jahrhundert mit den Erfindungen und Vorstellungen des französischen Jesuitenpaters Louis-Bertrand Castel einen Höhepunkt erlebte[1], wird erst im 19. Jahrhundert damit begonnen, Musik und Bild aufeinander zu beziehen und Gemälde zur Vorlage von Kompositionen zu machen. Zwar hatte es schon lange zuvor Versuche gegeben, visuelle Eindrücke und Ereignisse (wie Flammen, Blitze, Zittern) tonsymbolisch darzustellen (Tonmalerei) oder – für den Hörer nicht wahrnehmbar – etwa durch Schwärzungen von Noten bei Worten wie Nacht oder Tod im Notenbild festzuhalten (Augenmusik), doch erst mit der Ausbildung der Programmmusik als einer neuen Form der Instrumentalmusik wurden ganze Bilder zum Thema musikalischer Werke. Ziel der programmatischen Kompositionen war es, durch die gewählten Inhalte bestimmte Vorstellungen zu wecken und die Fantasie des Hörers bewusst zu lenken.[2]

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Schlagwörter:Entgrenzung, Universalismus
Zeitrahmen:1700 – 1800
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