Farbe-Ton-Analogien

1 Farbe-Ton-Analogien im Kontext symbolischer und kosmologischer Theorien

Erste Ausprägungen von Farbe-Ton-Analogien finden sich innerhalb symbolischer und kosmologischer Modelle der Frühzeit, die sämtliche natürlichen Erscheinungen parallelisierten. Solche Gleichsetzungen beruhten auf der Annahme einer übergeordneten Einheit der Natur und einer gegebenen übergreifenden Entsprechung von Mikro- und Makrokosmos. So wurden nach Einbindungen von Licht und Schall in Schöpfungsmythen vor allem in Ostasien neben Farben und Tönen auch Jahreseinteilungen, der menschliche Körper, klimatische Zustände, Himmelsrichtungen, Planeten, Lebensalter usw. strukturiert und einander symbolisch zugeordnet. Für die Rezeption dieser Analogien für eine eigenständige Farbe-Ton-Analogie bedeutend sind die in dieser Tradition stehenden Zuordnungen von Athanasius Kircher, z. B. in dessen Buch Ars magna lucis et umbrae von 1646, in dem er Lichtintensitäten, Helligkeiten, Geschmacksarten, Elemente, Lebensalter, Wissensstufen, Seinsstufen und Töne mittels der gleichen Fünfteilung einander beiordnete.

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Zeitrahmen: – 1650
Werkbeschreibungen aus anderen Texten

Personen: Athanasius Kircher